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Kein Ausverkauf von öffentlichem Grundbesitz an Immobilien-Haie
zentralparc.ch





Bieler Tagblatt "Agglolac" on Vimeo.



Preisfrage: Welche Stadt kann sich glücklich schätzen, über ein grosses unverbautes und frei zugängliches Gelände am Seeufer zu besitzen? Antwort: Biel/Bienne! Nach dem Willen der Stadtregierungen von Biel/Bienne und Nidau und eines privaten Grossinvestors soll damit bald Schluss sein. Unter dem Namen „Agglolac“ soll hier eine Wohnsiedlung für Gut- und Bestverdienende entstehen. Dafür wird der Immobilienkonzern „Mobimo“ schon besorgt sein, der in Zürich West seine Vorstellungen von Wohnkultur und „sozialer Durchmischung“ auf unmissverständliche Art und Weise inszeniert hat – da mögen die Stadtregierungen von Nidau und Biel/Bienne noch so blauäugig und treuherzig von grossen Chancen für die beiden Städte träumen. Mit dem Seeufer verscherbeln die Stadtoberen buchstäblich das Tafelsilber und legen die Zukunft der Stadt in die Hände von Immobilienspekulanten. Wetten, dass sie sich verzocken? Ein Schlag ins Wasser – und „Agglolac“ säuft ab!



Aufwertungs- und Minderwertigkeitskomplexe

Die UBS will 600 Arbeitsplätze nach Biel „auslagern“ und die Regierungen von Biel/Bienne und Nidau legen sich ins Zeug, um das Wohnbauprojekt für gehobene Ansprüche namens AGGLOlac den Leuten schmackhaft zu machen – und diese Leute im nächsten Jahr mit einem Ja an die Urnen zu bringen. Was wie der Deckel auf die Flasche passt, hat allerdings so ganz direkt nichts miteinander zu tun. Der Plan der beiden Exekutiven, das ehemalige Expo-Gelände am Seeufer an den Gentrifizierungs-Konzern Mobimo zu verscherbeln, wurde schon vor Bekanntgabe der UBS-Pläne ausgeheckt. Desto heller leuchten jetzt die Augen des Bieler Bürgermeisters, der diese Steilvorlage auf keinen Fall verpassen will: raus aus dem Schmuddel-Image und rein in die Stadtaufwertung mit „guten“ Steuerzahlern!

Das Rezept hat sich mittlerweile auch in sozialdemokratisch regierten Städten weit herumgesprochen: Kürze das Wohngeld aus der Sozialhilfe und weite den Markt für „gehobene Ansprüche“ aus. Dass Mobimo für solche „Aufwertungen“ ein idealer Partner ist, geht schon aus dem Internet-Auftritt des Konzerns hervor. Wer sich durch solche städtebaulichen „Visionen“ beeindrucken lässt, muss schon selber unter einem gröberen Minderwertigkeitskomplex leiden – oder einen solchen zumindest „seinen“ BielerInnen aufschwatzen wollen. Diese zeigen allerdings bislang keine grosse Lust, sich das „Image“ der Stadt und die ach so „unrentable“ Brache am See schlechtreden zu lassen und eine Überbauung des Seeufers mitzuträumen, die ursprünglich als „Klein-Venedig“ propagiert worden ist.

Der Unmut gegenüber dem Vorhaben der beiden Stadtregierungen von Biel und Nidau ist vielfältig, die Opposition politisch äusserst bunt – zu bunt für einige. Wenn VertreterInnen von GLP, JUSO und SVP im gleichen Komitee sitzen, ist das für die einen zumindest gewöhnungsbedürftig, für andere schlicht korrumpierend. Politisch im Vordergrund muss vorerst stehen, den Deal der beiden Stadtregierungen mit der MOBIMO zu kippen. Und gleichzeitig muss alles getan werden, um die „Aufwertungs“-Strategien am Beispiel von AGGLOlac zu denunzieren. Biel/Bienne drohen brutale Einschnitte ins städtische und soziale Gefüge: AGGLOlac und Westast steuern eine ganz andere Stadt an. Für den Fetisch „Imagegewinn“ ist der sozialdemokratische Stadtpräsident von Biel/Bienne ganz offensichtlich zu vielem bereit und sich für nichts zu schade.

In Zürich West stand dem Mobimo-Tower mit dem Luxushotel „Renaissance“ bis vor kurzem trotzig die Altliegenschaft „Résistance“ gegenüber. Letztere wurde plattgemacht. Die Erinnerung blieb aber wach. Im zweisprachigen Biel/Bienne werden die Mobimo und ihre Helfershelfer aus der Politik begreifen müssen, dass Résistance Widerstand bedeutet – und nicht eine leere Floskel ist.



El sueño de la razón produce monstruos (Goya)
Der Schlaf/Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer





Die Gemeinden Nidau und Biel planen das Gelände des ehemaligen Expoparks der grossen Immobilienfirma Mobimo zu verkaufen. Am See soll eine riesige Überbauung realisiert werden. Das Bauprojekt nimmt der Bevölkerung öffentlichen Raum und Lebensqualität.

Mit dem Projekt Agglolac würde das Areal massiv umgenutzt. Anstelle von Natur und Naherholung soll nun ein weiteres Wohnquartier entstehen, welches zwangsläufig Nutzungskonflikte provozieren wird.

Nein zu Agglolac — Crowdfunding bei wemakeit
Sammeln für Abstimmungskampagne gegen das Mobimo Grossprojekt Agglolac in Biel und Nidau. Verhindern wir gemeinsam, dass die freie Fläche am See den künftigen Generationen weggenommen wird!
https://wemakeit.com/projects/nein-zu-agglolac